Zwei Schülerinnen berichten: 

Freiwillige der Klasse 9cM fuhren mit den Lehrern Herr Neubert und Frau Beer vom 23.04. bis zum 30.04.2017 in das weltberühmte Dorf Taizé in Frankreich. 1940 gründete Frére Roger in diesem Ort eine ökumenische Bruderschaft. Zur Zeit gehören ca. 100 Brüder aus der ganzen Welt dieser Gemeinschaft an. Jedes Jahr kommen tausende Menschen (überwiegend Jugendliche) aus der ganzen Welt, um dort eine gemeinsame Zeit zu verbringen. Zeit – für Begegnungen mit anderen Menschen, mit sich und Gott.

Nach ca. 8 Stunden Busfahrt erreichten wir den schönen Ort Taizé mit seiner wunderschönen Landschaft. In Taizé ist das Leben sehr einfach – man lebt ohne Luxus, der nur ablenken würde. Man soll sich schließlich mit anderen Leuten unterhalten, anfreunden und gemeinsam etwas unternehmen. Früh, mittags und am Abend gab es eine Gebetszeit. Die Kirche in Taizé hat keine Bänke wie in Deutschland, sondern alle sitzen auf dem Boden. Der Gottesdienst enthielt auch „Schweigeminuten“. Diese Zeit kann man nutzen, um in sich zu gehen und sich Gedanken über seine Probleme, Sorgen und seinen Glauben zu machen. Alle müssen in Taizé mithelfen. So mussten wir das Essen austeilen, putzen und abspülen.

In Taizé lernt man viele neue Leute kennen. Alle sind dort sehr freundlich und offen. Die Brüder helfen dir auch weiter, wenn du Probleme hast – und natürlich auch unsere Lehrer. Wir waren in Gruppen aufgeteilt – mit vielen „Fremden“. Jeden Tag gab es feste Zeiten mit unserer Gruppe für Gespräche, Spiele und Putzen.

Taizé ist ein Ort zum Entspannen und Energie tanken, aber auch um neue Leute kennenzulernen. Wir werden Taizé und die Leute, die wir kennen gelernt haben, sehr vermissen.

Selina 9cM

Bei der Ankunft wurde uns erklärt, wie die Woche abläuft. Es war jeden Tag der gleiche Ablauf. Um 8:15 Uhr war das Morgengebet und anschließend das Frühstück. Zum Frühstück gab es eine Semmel, Butter und zwei Stangen Schokolade oder Marmelade, Kakao oder Tee. Um 10 Uhr war dann die Bibeleinführung mit einem Bruder. Danach gab es dazu Gespräche in unserer Gruppe. Je nach Geburtsmonat waren wir in verschiedenen Gruppen eingeteilt worden – mit vielen Jugendlichen aus anderen Ländern.

Um 12:30 Uhr war das Mittagsgebet und danach das Mittagessen. Bis 15:15 Uhr hatten wir Freizeit. Dann trafen wir uns wieder mit unseren Gruppen. Abwechselnd mussten wir am Nachmittag putzen oder hatten Zeit für gemeinsame Aktionen.

Um 17 Uhr gab es Tee und Kekse. Zusammen mit unseren Lehrern hatten wir nun bis 19 Uhr Zeit, um sich die Gegend anzusehen bzw. um Gespräche zu führen. Dann gab es Abendessen. Um 20:45 Uhr war der letzte Gottesdienst. Insgesamt waren wir in dieser Woche 21-mal in der Kirche. Doch der Gottesdienst ist anders als bei uns. Man sitzt nicht in Bänken, sondern am Boden. Singt die typischen Taizélieder und hört Texte und Gebete in verschiedenen Sprachen. Außerdem gibt es immer eine Zeit der Stille.

Wir Mädchen teilten unsere Baracke mit vier anderen Mädels, mit denen wir uns anfreundeten. Wir lernten noch viele andere neue Menschen kennen, mit denen wir sehr viel Spaß hatten. Bei gemeinsamen Spielen wurde viel gelacht – aber auch bei unseren Arbeitseinsätzen.

Mir ist besonders aufgefallen, dass jeder Mensch in Taizé so sein kann, wie er ist. Keiner ist besser – alle sind gleich viel wert = alle sind besondere Menschen.

Jeder Tag war ein besonderer. Die Stimmung war immer positiv. Glück und Freude vertrieben jede schlechte Laune. So verging die Woche viel zu schnell. Der letzte Abendgottesdienst war sehr schön, da wir Kerzen bekommen haben und durch den Kerzenschein eine sehr schöne Atmosphäre entstand. Es war die Nacht der Lichter.

Um 22 Uhr am Samstagabend war es dann soweit. Unser Bus fuhr zurück nach Hause. Der Abschied von Taizé und unseren neuen Freunden fiel uns besonders schwer.

Wir nehmen von Taizé viele schöne Erinnerungen und neue Erfahrungen mit.

Ich finde, dass diese Woche für mich sehr lehrreich war und ich viel „Neues“ erleben durfte.

Alicia 9cM