In einer lebhaften und mitreißenden Lesung entführte Wieland Freund die Siebtklässer der Karl-Dehm-Mittelschule zunächst in die Welt der Waldgeister und Dämonen des Riesengebirges. Sein Jugendroman „Krakonos“, dessen Titel der polnische Name für den Geist Rübezahl ist, verwebt diese Sagenwelt gekonnt mit der zunehmend technisierten und von der Natur losgelösten Lebenswelt heutiger Jugendlicher. In Berlin trifft Rübezahl auf Jugendliche, die in einem Digitalcampus leben, und gegenseitig helfen sie sich, die Welt des anderen zu entdecken. Wieland Freund schaffte es durch seine tempo- und gestenreiche Erzählweise die Neugier auf den weiteren Verlauf und den Ausgang der Geschichte zu wecken.

In der anschließenden Fragerunde erfuhren die Jugendliches Einiges zur Person des Autors und zum Schriftstellerberuf. Wieland Freund berichtete, dass er bereits 15 Bücher geschrieben hat, wovon eines sogar auf der Bestsellerliste stand. Die Ideen zu einer Geschichte geistern ihm erst lange im Kopf herum, bevor er diese zu Papier bringt. Das kann viele Jahre dauern, bei „Krakonos“ waren es sieben Jahre vom Anfangsgedanken bis zum Druck des Buches. Interessant war auch zu erfahren, dass ein Autor nicht nur gute Ideen haben muss, sondern vor allem Ausdauer und Mut, an sich und die Geschichten zu glauben. Neben der Schriftstellerei arbeitet Wieland Freund als Journalist in der Literaturredaktion der „Welt“.

Unabhängig vom Buch schaffte es die LesArt-Veranstaltung junge Menschen in den Bann der Literatur ziehen und Lesefreude zu wecken. Das erste Exemplar des vorgestellten Buches wurde sofort nach Ende der Lesung aus der Klassenbücherei ausgeliehen.

Heike Glasner (09122/873697)