Danke, dass es Dich gibt!

Herr Göbel, ursprünglich in Eichstätt daheim, wohnt und wirkt seit über 40 Jahren in Brasilien und hat sein berufliches Leben der Tuberkulose- und Leprahilfe verschrieben. Eindrucksvoll berichtete er in zwei Vorträgen jeweils zwei Klassen der Karl-Dehm-Mittelschule von seinen Erlebnissen in seinem Wirkungsort Mato Grosso. Brasilien, eigentlich ein Land mit großem Potenzial, reich an Soja, Rinderzucht und Industrie, leidet an der ungerechten Verteilung der Ressourcen, die Analphabetismus, grenzenlose Korruption, hohe Kriminalität, Arbeitslosigkeit und extreme Armut für die Mehrheit der Einwohner zur Folge hat. Lepra und Tuberkulose breiten sich durch Tröpfcheninfektion rasant aus und haben die soziale Ausgrenzung zur Folge. Zwangsinternierungen der Kranken und die lebenslange Trennung von der Familie waren früher an der Tagesordnung. Heute kann die Krankheit Lepra, die Nervenzellen zerstört, durch Medikamente vollständig geheilt werden. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis stellt sie bis heute kostenlos der Leprahilfe zur Verfügung. Herr Göbel hat in den 40 Jahren seiner Tätigkeit sowohl in den Städten wie auch im Urwald bei vielen Indianerstämmen 20 000 Menschen helfen können, insgesamt wurden durch die Organisation bis zu 100 000 Menschen gerettet. Aufbau von Krankenstationen, Ausbildung von Gesundheitspersonal, mobile OP-Fahrten in den Busch, Bau von orthopädischen Werkstätten, Einrichtung von Selbsthilfegruppen, Nähkursen, Friseurkursen, die Initiative zum Kinderwerk Educar (eine Schule für vernachlässigte Kinder) und die unermüdliche Aufklärungsarbeit in unzähligen Vorträgen prägen die Erfolgsbilanz dieses erstaunlichen Mannes, dem man als Zuhörer anmerkt, dass sein ganzes Herz für diese Aufgabe schlägt. Auf Nachfrage eines Schülers, welches denn sein „schönstes Erlebnis“ gewesen sei, erzählte Herr Göbel von einem Schwerkranken, den er eigentlich aufgegeben hatte, weil sich schon die Würmer in seinen Geschwüren ausgebreitet hatten, er ihn nach einer schlaflosen Nacht dennoch unter großem Protest des Fahrers und des diensthabenden Arztes ins Krankenhaus bringen und behandeln ließ. Ein halbes Jahr später stand der Mann völlig verändert und geheilt vor ihm und sagte: „Du hast mir ein neues Leben geschenkt!“ Das sei für ihn der emotionalste Moment gewesen. Sichtlich betroffen, aber auch froh über die eigenen guten Lebensumstände, dankten die Klassensprecher diesem weit angereisten Gast und der Religionspädagogin Frau Beer, die den Vortrag organisiert hatte.

Irvie Kellmann, Klassleiterin Kl. 7bM, Karl-Dehm-Mittelschule Schwabach

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