Am 09.12.2021 startete die erste Lesung schon ganz früh, als es draußen noch recht dunkel war mit den 8. und 9. Klassen. Die Dunkelheit vor dem Fenster und die Müdigkeit früh um Acht waren wohl der Grund für einen etwas verhaltenen Start der Lesung. Das Mittelalter war zuerst noch zu weit weg von der Realität unserer noch etwas verschlafenen Jugendlichen. Doch sowohl in der ersten, als auch in der anschließenden Lesung nach der Pause, weckte Monika Martin das Interesse ihrer Zuhörer*innen mit den für viele bekannten Schauplätzen der Handlung in Nürnberg. Die Erwähnung der Lochgefängnisse und des Henkers von Nürnberg, der damals im Mittelalter die Verurteilten hinrichtete, nahm sie schließlich mit in die Handlung des Nürnberg-Krimis. Abwechslungsreich unterbrach die Autorin ihre Lesepassagen immer wieder mit Erzählungen zu ihrem Roman und ihrer eigenen Person.

So berichtete Fr. Martin auf die Frage hin, wie sie dazu kam, Bücher zu schreiben, dass sie ihr erstes Buch als Geschenk für ihre Mutter zu deren 70. Geburtstag schrieb. Daraufhin wollte ihr Mann für seinen Vater auch mit einem so persönlichen Geschenk begeistern, worum sich die Autorin nicht lange bitten ließ. So nahm das Schreiben  seinen Lauf und erreichte einen hohen Stellenwert in ihrem Leben.

Besonders die Erzählungen über die eigenen Schreiberfahrungen, sowie die Recherche, die Fr. Martin sehr intensiv für ihre Krimis betreibt, faszinierten die Jugendlichen. Die Autorin besucht erst jeden Schauplatz, an dem etwas in ihren Büchern passiert, und nimmt diesen genau unter die Lupe. „Es muss für mich authentisch sein. Ich will mir genau vorstellen können, wohin das Blut spritzt“, berichtet sie humorvoll. Dadurch bot die Lesung ihren eigenen Reiz und war besonders spannend für Schüler, die sich in Nürnberg auskennen. Als dann auch noch der Club mit einem Champions League Spiel im Buch erwähnt wurde, waren auch die weniger Lesefreudigen aufmerksam bei der Sache.

 

Die Handlung:

Friedhelm Eck, ein erfolgreicher Nürnberger Gastronom, erhitzt mit seinem neuen, makabren Projekt die Gemüter: Erlebnisgastronomie in den Lochgefängnissen, mit Büßerhemd, Daumenschraube und Henkersmahlzeit. Eine Bürgerinitiative versucht, mit Petitionen und Demonstrationen das Projekt zu stoppen. Eines Morgens wird die Sprecherin der Bürgerinitiative tot aufgefunden. Als bekannt wird, dass bei ihr „Grüße vom Meister Franz“ hinterlassen wurden, ist allen Nürnbergern klar: Der Henker Franz Schmidt ist zurück …

Monika Martin lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen. Sie bietet Krimispaziergänge zu den Originalschauplätzen ihrer Bücher an und macht kulinarische Lesungen mit Musikeinlagen. Bestimmt könnten wir mit dem Kollegium auf diese Weise einmal einen „Mordsspaß“ gemeinsam erleben, wenn der nächste Lehrerausflug erlaubt ist und geplant werden darf.

(Bilder und Text: S. Gömmel)